Vereinfacht können Sie dem Prozess auf diese Weise folgen:
Schritt 1: Ausgangslage erfassen
Als Grundlage für ein nachhaltiges Lieferkettenmanagement sollten Sie den Status Quo erfassen und für die weitere Bearbeitung vorbereiten. Sie sollten alle betroffenen Akteure und Interessengruppen betrachten. Je besser die Datenlage, desto präziser können die nächsten Schritte unternommen werden. Folgende Fragen sind zu beantworten:
- Wer sind Ihre Anspruchsgruppen (z. B. Kunden, Einkäufer, Investoren, Zivilgesellschaft) und welche Erwartungen haben diese?
- Wer sind die Akteure entlang Ihrer Lieferkette?
- An welchen Stellen Ihrer Lieferkette ist das Risiko nachteiliger sozialer und ökologischer Auswirkungen besonders groß (z. B. in welchem Land, bei welchem Produktionsschritt oder in welcher Branche)?
Schritt2: Strategie und Erwartungshaltung definieren
Auf Basis des Status Quo lassen sich Nachhaltigkeitsvisionen festlegen, Strategien formulieren und die Erwartungshaltung (Lieferantenkodex) an Ihre Lieferanten definieren. Diese sollten mit der Gesamtunternehmensstrategie abgestimmt und kompatibel sein.
Schritt 3: Ziele formulieren
Aus der Strategie lassen sich konkrete und messbare Zielstellungen ableiten. Es ist empfehlenswert Messgrößen so zu wählen, dass sie kompatibel mit den gängigen Standards für Nachhaltigkeitsberichterstattung sind. Auf diese Weise können Sie nicht nur Ihre eigene Performance erfassen, sondern auch gegenüber Dritten verständlich kommunizieren.
Schritt 4: Maßnahmen ableiten
Formulieren Sie einen Maßnahmenkatalog, welcher im Tagesgeschäft umgesetzt werden kann. Auf diese Weise lässt sich sicherstellen, dass einmal formulierte und an Mitarbeiter und Lieferanten kommunizierte Ziele tatsächlich umgesetzt werden. Unter Berücksichtigung des jeweiligen Risikos sowie der Bedeutung des Zulieferers für Ihr Unternehmen können Sie konkrete Maßnahmen für die Zulieferer definieren:
- Verpflichtung des Zulieferers zum Lieferantenkodex
- Selbstbeurteilung des Zulieferers
- Beurteilung des Lieferanten vor Ort und im Gespräch
- Audit durch einen externen Dienstleister.
Schritt 5: Umsetzung sicherstellen und Maßnahmen anpassen
Wurden die geplanten Maßnahmen zur Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards entlang der Lieferkette eingeführt, müssen sie kontinuierlich überprüft und verbessert werden. Werden die Ziele nicht erreicht, müssen die Maßnahmen angepasst werden. Sollten die Ziele übererfüllt werden, müssen sie nachgeschärft werden. Im Sinne einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit ist es wichtig, die Lieferanten beispielsweise durch Schulungen oder bei der Umsetzung von Korrekturmaßnahmen, die z. B. im Rahmen eines Audits festgestellt wurden, zu unterstützen.
Antworten auf die Frage der Implementierung solcher Prozesse im Unternehmen liefert unter anderem die Schritt-für-Schritt-Anleitung der
Webseite des KMU Kompass. Bei Fragen zur Implementierung insbesondere auch bei Fragen zu Umweltrisiken und deren Management sprechen Sie uns gern direkt an!